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Angst, seekrank zu werden?
Seekrankheit, auch Kinetose genannt, entsteht durch eine Störung des Gleichgewichtssystems, wenn widersprüchliche Signale aus dem Innenohr, den Augen und den Nerven des Körpers das Gehirn erreichen. Dies führt zu Symptomen wie Übelkeit, Schwindel und Erbrechen.
Die weit verbreitete Angst vor Seekrankheit entsteht oft schon vor Reiseantritt und wird durch negative Erfahrungen und Ungewissheit über die Symptome verstärkt.
Ziel dieses Artikels ist es, ein besseres Verständnis für die Ursachen und Mechanismen der Seekrankheit zu schaffen und praktische Tipps zur Vorbeugung und Behandlung bereitzustellen.

Wie Seekrankheit entsteht
Das Gleichgewichtssystem des Menschen besteht hauptsächlich aus dem Innenohr, den Augen und den propriozeptiven Nerven, die Bewegungen und Lageänderungen des Körpers an das Gehirn melden. Das Innenohr enthält das Vestibularsystem, das auf Beschleunigung und Bewegung reagiert, während die Augen visuelle Informationen über die Umgebung liefern. Die propriozeptiven Nerven geben Rückmeldung über die Position des Körpers im Raum.
Seekrankheit tritt auf, wenn widersprüchliche Signale von diesen drei Systemen das Gehirn erreichen. Auf See melden das Vestibularsystem und die Nerven Beschleunigungen und Bewegungen, während die Augen eine sich ruhig bewegende Umgebung wahrnehmen. Dieser Konflikt verwirrt das Gehirn, was zu den klassischen Symptomen der Seekrankheit wie Schwindel, Übelkeit und Erbrechen führt.
Einige Menschen sind empfindlicher für diese widersprüchlichen Signale und reagieren stärker auf Bewegung. Faktoren wie genetische Veranlagung, frühere Erfahrungen, Stress und innere Ohrkrankheiten können die Anfälligkeit erhöhen.
Psychologische Aspekte der Angst
Angst und Erwartungen spielen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung und Intensivierung von Seekrankheitssymptomen. Menschen, die bereits negative Erfahrungen gemacht haben oder überzeugt sind, dass sie seekrank werden, neigen eher dazu, Symptome zu entwickeln. Diese Erwartungshaltung kann als sich selbst erfüllende Prophezeiung wirken: Die Angst löst Stress aus, der wiederum das Gleichgewichtssystem empfindlicher macht und die Symptome verschlimmern kann.
Stress verschärft die Symptome, da er das autonome Nervensystem aktiviert. Dies führt zu körperlichen Reaktionen wie erhöhter Herzfrequenz, Übelkeit und Schwindel. Wenn Menschen auf einer Reise besorgt sind, dass sie seekrank werden könnten, achten sie unbewusst verstärkt auf ihren Körper und mögliche Anzeichen von Unwohlsein, wodurch sie anfälliger für die Symptome werden.
In solchen Fällen verstärkt die Angst vor der Seekrankheit die tatsächlichen Symptome. Betroffene geraten in einen Teufelskreis, in dem die Symptome ihre Befürchtungen bestätigen und ihre Sorgen weiter steigern. Deshalb ist es wichtig, die psychologischen Aspekte zu erkennen und Strategien zur Stressbewältigung und Beruhigung zu entwickeln, um den Teufelskreis zu durchbrechen und die Reise angenehmer zu gestalten.

Symptome und Verlauf der Seekrankheit
Die häufigsten Symptome der Seekrankheit umfassen Übelkeit, Schwindel, Erbrechen, Schwitzen, Kopfschmerzen und ein allgemeines Gefühl von Unwohlsein. Diese Beschwerden können bei manchen Menschen plötzlich und intensiv auftreten, während sie bei anderen sich schrittweise über einen längeren Zeitraum entwickeln. Häufig beginnt die Seekrankheit mit einem leichten Unbehagen und einem Gefühl der Benommenheit, das sich bei anhaltender Bewegung in Übelkeit und Erbrechen steigert.
Während einer Seereise erleben Betroffene oft eine Verschlimmerung der Symptome zu Beginn der Reise oder bei wechselhaften Seebedingungen. Der Körper kann sich jedoch mit der Zeit anpassen, und nach einigen Tagen beruhigen sich die Beschwerden oft. Bei manchen Menschen klingen die Symptome bereits nach einigen Stunden ab.
Die Anfälligkeit für Seekrankheit variiert stark von Person zu Person und hängt von mehreren Faktoren ab. Genetische Veranlagung, frühere Erfahrungen mit Bewegungskrankheit, allgemeine Gesundheit und psychische Faktoren wie Stress und Ängste spielen eine Rolle. Manche Menschen sind besonders empfindlich gegenüber Bewegungsreizungen, während andere kaum oder gar nicht darauf reagieren.
Vorbeugung und Behandlung
Eine gezielte Vorbereitung kann dazu beitragen, das Risiko der Seekrankheit zu reduzieren. Vorbeugende Maßnahmen beginnen schon vor der Reise. Medikamente wie Antiemetika können auf ärztlichen Rat eingenommen werden, um Übelkeit zu verhindern. Ebenso hilfreich ist eine mentale Vorbereitung: Das Verständnis für die Ursachen der Seekrankheit und das Entwickeln positiver Erwartungen kann helfen, die Symptome abzuschwächen.
Video: 10 Tipps gegen Seekrankheit
Während der Reise ist die Wahl des richtigen Platzes wichtig. Bereiche mit weniger Bewegung, wie die Mitte des Schiffes, sind ideal. Aktivitäten, die den Blick auf den Horizont richten, wie das Beobachten der Wellen oder Landschaft, können helfen, das Gleichgewichtssystem zu stabilisieren. Beschäftigungen, die die Augen beanspruchen, wie Lesen oder Arbeiten am Computer, sollten vermieden werden.
Die Behandlung kann die Einnahme von Medikamenten, wie Antiemetika und spezielle Pflaster, umfassen. Diese unterdrücken Übelkeit und Schwindel. Natürliche Heilmittel wie Ingwer, in Form von Tabletten, Tee oder Kapseln, haben sich ebenfalls als wirksam erwiesen. Akupressur-Armbänder können durch sanften Druck auf bestimmte Punkte am Handgelenk die Symptome lindern.
Verhaltensstrategien sind ebenfalls hilfreich. Tiefes Atmen fördert Entspannung und reduziert Stress, während das Fixieren des Blicks auf einen festen Punkt, etwa den Horizont, dem Gehirn konsistente visuelle Informationen liefert und die inneren Bewegungsreize kompensiert.

Tipps für Betroffene
Um die Angst vor der Seekrankheit zu bewältigen, ist es hilfreich, eine positive Einstellung zu bewahren und sich gut vorzubereiten. Praktische Empfehlungen umfassen das Erlernen von Entspannungstechniken wie tiefem Atmen und Meditation, um den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen. Vor der Reise kann es nützlich sein, sich mit einer Reisebegleitung oder einem Familienmitglied zu besprechen und gemeinsam Strategien zu entwickeln.
Konkrete erfolgreiche Strategien beinhalten die Einnahme vorbeugender Medikamente nach ärztlichem Rat oder das Mitführen von natürlichen Heilmitteln wie Ingwer-Tabletten. Achten Sie während der Reise darauf, leicht verdauliche Mahlzeiten zu sich zu nehmen und ausreichend zu trinken. Die Fixierung des Blicks auf den Horizont kann helfen, das Gleichgewicht zu stabilisieren, während Aktivitäten an Deck, wie Spaziergänge, Ablenkung bieten und die Symptome mindern.
Für Familienmitglieder oder Mitreisende ist es wichtig, Verständnis und Unterstützung zu zeigen. Ermutigen Sie Betroffene, während der Reise positive Aktivitäten auszuführen, ohne Druck auszuüben. Indem man beruhigend wirkt und eine unterstützende Umgebung schafft, kann die Erfahrung für alle Beteiligten angenehmer gestaltet werden.
Weiterführende Informationen
Für weiterführende Informationen und wissenschaftliche Studien zur Seekrankheit gibt es viele hilfreiche Quellen. Online-Portale medizinischer Universitäten und Gesundheitsorganisationen bieten fundierte Artikel über die Ursachen, Symptome und Vorbeugungsmöglichkeiten. Zudem können Plattformen wie PubMed oder Google Scholar den Zugang zu aktuellen wissenschaftlichen Untersuchungen erleichtern.
Beratungsstellen und Fachärzte sind wertvolle Anlaufstellen, wenn Seekrankheit zu einem ernsthaften Problem wird. HNO-Ärzte und Neurologen können spezifische Diagnosen stellen und gezielte Behandlungsempfehlungen geben. Reisekliniken bieten ebenfalls Beratung und unterstützen bei der Vorbereitung auf geplante Reisen.
Empfehlenswerte Bücher über Reisegesundheit oder spezielle Literatur über Seekrankheit vertiefen das Verständnis für das Thema. Online-Communities in Foren und sozialen Medien ermöglichen den Austausch von Erfahrungen, Tipps und Empfehlungen. Dort finden Betroffene auch Trost in dem Wissen, dass sie nicht allein mit ihrer Herausforderung sind.